Eine herrlich ehrliche Show am Samstagabend in der Kunstschür in Stein am Rhein. Laura Strasser und Claudia Dutli brachten nicht nur alte Klassiker wieder zum Blühen, sondern auch die Gäste zum Lachen.
Steiner Anzeiger 14.12.2023
Ob wir die Leute mit unserer Musik begeistern oder Witze erzählen wollen, könnte die Frage lauten, die das Duo «Die zwei Schrullen» stellt. Und warum sollte man diese beiden Dinge nicht gleichzeitig erleben können? Die beiden, in Hemishofen und Eschenz aufgewachsenen Damen, passen durchaus zu ihrem Namen und präsentieren sich auf eine sympathisch lockere Art. So sucht man bei ihren Auftritten langweilige Songtexte vergeblich – stattdessen herrscht eine mitreissende Stimmung. Die Wahl der Location, die «Kunstschür», hätte kaum passender sein können, und die Gäste fühlten sich sichtlich wohl.
Laura und Claudia sind nun seit über 30 Jahren gemeinsam auf Tour und haben schon einige Hochs und Tiefs durchgemacht. Früher waren sie Teil der «Kofferband», komplettiert durch Mitglieder wie einen Schlagzeuger, Bassist und Gitarristen. Doch im Frühling trennten sie sich von der Band.
Da waren es nur noch zwei. Doch auf der Bühne bringen sie nach wie vor eine Energie, als wären sie zu fünft.
Laura Strasser, mit ihrer kraftvollen und leicht kratzigen Stimme, begleitet sich selbst auf der Gitarre, während Claudia Dutli mit ihrer klaren und hellen Stimme nebenbei das Harmonium spielt. Dieses Instrument hat sie erst vor Kurzem erlernt. «Das merkt man aber auch», bemerkt Strasser scherzhaft, und die Gäste lachen.
Die Reise beginnt durch verschiedene Ferienorte mit ihren vergangenen Liebhabern. Es werden Lieder über Tauchferien in Ägypten, Wanderurlaube in der Schweiz, Italien und Spanien gesungen. Die Melodien sind schnell bekannt, wie etwa «Hallelujah» von Leonard Cohen oder «Stand by Me» von Ben E. King. Sogar ein modernerer Song von Lady Gaga, «Shallow», findet seinen Platz im Programm. Die Texte sind sowohl absurd als auch ehrlich – ein Grinsen lässt sich dabei kaum vermeiden.
Zwischen den Stücken werden die Zuhörer Zeugen teils hitziger Diskussionen über «Glismeti»-Unterhosen mit oder ohne Muster. Das Thema Männer scheint an diesem Abend allgegenwärtig zu sein. Es wird davon gesprochen, wie schön Ferien sind, aber vor allem, wie schön sie sind, wenn die Männer weg sind.
Das Programm bleibt kurz und knackig. Nach etwa einer Stunde gab es eine kurze Verschnaufpause, die wohl die Seelen am meisten gebraucht haben, nach dieser geballten Energie. Dann ging es nochmals gut eine Stunde weiter, bis nach insgesamt zwei Stunden die Show zu Ende war. Keine Zugabe, sondern ein super gelungenes Ende ohne langes Drumherum.
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